Februar 2021
„Inmitten eines herrlichen Waldes verbringe ich wunderschöne Tage und höre nicht auf, mich am Gesang der Vögel zu erfreuen.»
Antonín Dvořák
Liebe Kräuterfreunde,
vor einigen Tagen habe ich auf der Webseite von ARTE in der Mediathek einen Bericht über den böhmischen Komponisten angeschaut. Er ist als Landkind aufgewachsen und hat seine Heimat mit ihren tiefen Wäldern und dunklen Seen sehr geliebt. Viele seiner Kompositionen sind von dieser Landschaft inspiriert, darunter auch «Waldesruhe» als Teil seines Kammermusikstücks «Aus dem Böhmerwald». Er hat es verstanden, mit seiner Musik einen Sonnenaufgang im Wald, die Frische eines kalten klaren Sees und zwitschernde Vögel einzufangen.
Heute fielen mir der Film, das Zitat des Künstlers und die Musik wieder ein. Bei eisigen Temperaturen lockte die Sonne so unwiderstehlich, dass ich mich auf den Weg machen musste. Ein Winterwald mit dicker Schneedecke und Licht, das durch die Bäume fällt, entfaltete seinen ganz besonderen Zauber. Der Schnee war mit Eiskristallen bedeckt und glitzerte. Wo der Wald zurückwich, sah ich umzäunte Wiesen, weit entfernt ein tief verschneites Winterdorf und viel Himmel von einem wunderbaren klaren Blau.
Auf dem Waldweg fanden sich viele verschiedene Spuren. Vor mir waren hier schon große und kleine Menschen, Schlitten, Langlaufskier, Hunde und schwere Forstmaschinen unterwegs. Rehwild hatte den Weg überquert und rechts und links seine kleinen tiefen Eindrücke hinterlassen. Ein besonders ehrgeiziger Specht war zu hören, der für die kommende Brutsaison eine neue Höhle in den Baumstamm pochte. Und einmal hörte ich leises Plätschern, wo ein Waldbach mit großem Gefälle der Kraft des Winters trotzte und sich gegen die eisige Umklammerung wehrte. Und selbst jetzt im Februar ragten noch die trockenen Stängel von Brennnessel und Knoblauchsrauke aus der weißen Decke empor, als wollten sie anzeigen, dass ihre Energie der Kraft des Winters überlegen ist.
Auch wenn die Kälte lange Wanderungen nicht zulässt, habe ich doch schon in einer halben Stunde so viele Eindrücke aufgenommen, so viel frische klare Luft geatmet, dass sich die Fahrt auf den Eisenberg gelohnt hat. Wenn sich jetzt nächste Woche das Wetter ändert und in trübe Regenzeit umschlägt, habe ich immer noch meine Fotos und Erinnerungen an einen glitzernden sonnigen Wintertag.
Wo und wann immer es geht, sollten wir unsere Verbindung mit der Natur auffrischen. Wir werden beschenkt, das weiß
Eure Christa Becker – Kräuterfrau
Termine 2020:
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